Mineralfutter - überflüssig oder essentiell?

Als die Pferde noch frei über die Steppen zogen, sah ihr Nahrungsangebot anders aus als heute.

Statt eingezäunter Weiden gab es endlose Buschlandschaften, Wälder und Steppen.

Die Flora auf solchen Flächen war sehr vielfältig. Heute halten wir Pferde auf Monokulturen von Weidelgras, mit Glück auf einer kräuterreichen, energiearmen Magerwiese. Aber ganz gleich ob Kuhgras oder Biotop, mit der ursprünglichen Nahrungsvielfalt des Pferdes hat dieses Angebot heute nicht mehr viel zu tun.

Eine „natürliche“ Koppelhaltung gibt es nicht. Eine Freiland- oder Koppelernährung liefert bei weitem nicht alle Mikronährstoffe in ausreichender Menge und der gebotenen Balance, d. h. im benötigten Mengenverhältnis.

Erst recht nicht, wenn zu viele Pferde auf engen Raum gehalten werden. Das Optimum an Fläche pro Pferd beginnt bei einem Hektar Land, also pro Pferd einer Fläche von 100 x 100 Metern. Die (Koppel)Böden sind durch einseitige Nutzung belastet und ausgelaugt. Saure Böden oder auch saurer Regen tun ihr übriges, wichtige Mikronährstoffe werden aus dem Boden ausgewaschen und stehen dem Pferd somit nicht mehr zur Verfügung. Außerdem werden unsere heutigen Hauspferde genutzt, dadurch werden die meisten Pferde belastet in einer Art und Weise, die das Urpferd nicht kannte. Wächst die Beanspruchung des Organismus wächst auch der Bedarf. Es ist abhängig von der Beanspruchung des Pferdes, welche Mengen und welche Art an Mineralfutter benötigt werden.

Fakt ist jedoch, dass wir als Pferdehalter dafür Rechnung tragen müssen, wie wir unsere Pferde füttern. Spätestens, wenn die Rechnung vom Tierarzt bezahlt werden muss. Das kommt dann teurer und mit deutlich mehr Stress verbunden, als von Anfang an ein Mineral zu füttern.